Der "Eierpieler" in der Finsterwalder Bürgerheide ist eines der letzten Heidemoore in Brandenburg. Durch vor langer Zeit angelegte Entwässerungsgräben und den fortschreitenden Klimawandel verliert das Moor durch Entwässerung und Verdunstung jeden Sommer sehr viel Wasser. Dies führt zum Austrocknen des Moores. Der niedrige Wasserstand begünstigt zudem ein vermehrtes Aufkommen von Primärbäumen wie Kiefern und Birken, welche wiederum dem Moor Wasser entziehen und die Austrocknung weiter vorantreiben. Trocknet das Moor aus, werden große Mengen darin gespeicherten CO2 in die Umwelt abgegeben, was wiederum das Fortschreiten des Klimawandels begünstigt. Das Austrocknen führt zwangsläufig auch zum Aussterben vieler an diesen Lebensraum angepassten Pflanzen- und Tierarten.
Daher wurde 2021 in Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Stadt Finsterwalde, dem Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften e.V. (FIB), der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) und dem NABU RV Finsterwalde ein Renaturierungskonzept beschlossen. Dieses sieht das Verschließen einiger Abflussgräben vor, um das vorhandene Wasser im Moor zu halten. Außerdem sollten in den letzten Jahren aufgekommene Bäume entnommen werden, um die zusätzliche Verdunstung zu reduzieren
Am 17. Dezember 2022 war es endlich soweit. Nach einer zweiwöchigen Frostperiode, war der Eierpieler nun soweit gefroren, dass ein weitgehend schadloses Betreten des Moores möglich wurde. Bei frostigen -8 C° fingen wir an, die vorgesehene Fläche von Bäumen frei zu schneiden. Das schwierige Gelände erschwerte die Arbeiten sehr. Aber durch den fleißigen Einsatz der NABU-Mitglieder konnte ein Großteil des Tageszieles erreicht werden.
Am 03. Dezember 2022 folgten neun Mitglieder des NABU RV Finsterwalde dem Aufruf zum Arbeitseinsatz im Naturschutzgebiet Grünhaus. Es mussten ca. drei- bis vierjährige aufkommende Kiefern abgeschnitten und von der Fläche abtransportiert werden. Das Abtragen der empor kommenden Bäume dient der Offenhaltung der Fläche, um Lebensraum für Offenlandarten zu bewahren. Trotz Schnee und niedrigen Temperaturen kamen wir zügig voran und genossen nach getaner Arbeit noch heißen Kaffee und Tee mit frischem Streuselkuchen. Im Namen des NABU RV Finsterwalde und der NABU-Stiftung Naturparadies Grünhaus bedanken wir uns recht herzlich bei allen Teilnehmern.
Ort des Geschehens: Ein frisch errichtetes Hordengatter im NABU-Wald, dass die jungen Pflanzen gegen Wildverbiss schützen soll.
So sehen nämlich kleine Bäume aus, die von Reh und Hirsch als Mahlzeit betrachtet werden. Sie können nicht in die Höhe wachsen, weil Leittrieb und Ästchen ständig abgebissen werden. Daher der Zaun.
Sollen heute gepflanzt werden: 2-jährige Rotbuchen und Winterlinden, die eine Baumschule herangezogen hat. Hier im Bild nur ein Teil der Pflanzen. Insgesamt sollen heute 1000 Bäumchen in den feuchten Waldboden gesetzt werden.
Die Wurzeln werden leicht gekürzt, damit sie dem Pflanzloch angepasst sind.
Ab 9 Uhr bevölkern 22 Ehrenamtliche das Hordengatter und greifen zum Spaten. Es werden Teams zu zwei oder drei Personen gebildet.
Die jüngste Teilnehmerin ist gerade so groß wie der Spaten.
Der Vorstand des NABU Regionalverbandes geht mit gutem Beispiel voran.
Vor allem gut, dass für eine zünftige ArbeitsPAUSE mit Blechkuchen, Tee und Kaffee gesorgt ist.
An dieser Stelle noch einen herzlichen Dank an alle Aktiven - im Namen von NABU Regionalverband und NABU-Stiftung Nationales Naturerbe!
Im folgenden noch ein paar Impressionen von der Pflanzung und den Freiwilligen.
Vielen Dank an alle Mitwirkenden!
Fotos: S. Röhrscheid